Montag, 2. Februar 2009

SO wird Schnee geräumt...

Québec Ville

Bonjour mes amis,

und weitergehts! Letztes Wochenende haben wir eines der heißesten (nicht im wörtlichen Sinne verstehen) Events Quebecs besucht - Crashed Ice. Ich habe bereits im letzten Eintrag ein kurzes Video verlinkt, falls ihr das nicht gesehen habt, gibts hier noch eins von Spiegel online. Das Prinzip: Jeweils vier Rennfahrer, die aussehen wie Eishockeyspieler (und das auch meistens sind), rasen wie die Berserker eine 400 m lange und z. T. extrem steile Buckelpiste mit Sprüngen und Kurven herunter, ohne Rücksicht auf Verluste - und das Ganze quer durch Quebecs Altstadt.

But first things first. Am Freitag vormittag ging es also mit unserem Mietwagen los, mit an Bord Michael (alias der Schluchtenscheißer), Reiner, Marc und ich (alias der Piefke). Michael ist 27 was sich als sehr nützlich erwies, weil das Auto erheblich weniger an Versicherung kostet - nebenbei ist er auch noch ein netter Kerl (obwohl Ösi ;) aber damit genug gepiesackt). Nach etwa zweieinhalb Stunden hatten wir unser Ziel erreicht. Mein erster Eindruck von Quebec: Super! Schöne, verwinkelte Altstadt mit europäischen Flair und einem tollen Schloss (das eigentlich ein Hotel ist), das über der Stadt thront. Amerikaner gehen Gerüchten nach nach Quebec, wenn sie Europa sehen wollen, aber nicht so viel Kohle ausgeben wollen. HAHA, die Amis... Egal, Zimmer bezogen, Gepäck verstaut, Auto geparkt und dann ging es - wie sich für eine schöne Stadt gehört - erst mal in eine.... wait for it.... exactly, in eine Kneipe LOL. Erst einmal ein bisschen aufwärmen mit einem Groc in einer schnuggeligen Umgebung.

Danach erst mal die Stadt erkunden, bei einer saumäßigen Kälte... Das war allerdings noch eher etwas Ziellos und die tiefen Temperaturen trieben uns relativ zügig wieder in eine.... genau!... Kneipe, besser gesagt, einen Irish Pub. Nachdem wir uns mit diversen Guiness wieder auf Betriebstemperaturen bringen konnten, stürzten wir uns erneutunerschrocken auf die Straßen Quebecs, da wir uns mit Eva, einer Augsburger Kommilitonin, die momentan in Quebec wohnt, verabredet hatten. Da es so kalt war meinte sie zu unserem größten Unmut, wir sollten doch am besten in eine Studenten.... KNEIPE gehen, wo man uns im Verlauf des Abends den ein oder anderen Pitcher kredenzte. Eva führte uns danach weiter auf Quebecs Partymeile (Name vergessen), auf der wir dann in (nein, keine Kneipe) einer Art Bar die Feiertauglichkeit der Quebecois eindrucksvoll miterleben konnten. Prost und im Schneesturm zurück zum Hostel, yay!!!


Neuer Tag, neues Glück! Getreu diesem Mottos brachen wir frohen Mutes auf, um der Kälte, diesmal noch eisiger als am Vortag, zu trotzen. Dies klappte den Umständen entsprechend: 3 Paar Socken, 2 Hosen, 2 T-Shirts, 1 dicker Pullover, 2 Mützen, und eine super Winterjacke - waren am Ende doch nicht genug! Naja, es ging eigentlich tagsüber als wir die Stadt erkundeten. Richtig hart wurde es als ich ein vermeindlich tolles Foto aus einem noch tolleren Winkel knipsen wollte und ihr ahnt es - schwups lag ich auf dem Hosenboden inklusive kurzzeitigen Verlusts meiner Mütze, auf dem Hochplateau, bei ordentlich Wind und ungefähr -30°... Man bekommt schon kurz etwas Angst, wenn man merkt, dass einem die Lippen zufrieren, man kein Gefühl mehr in den Finger mehr hat (ich musste ja schließlich ein Foto knipsen, was mit Handschuhen nicht geht) und die Weggefährten unbekümmert und ohne davon Kenntnis genommen zu haben fröhlich weitermarschierend.

Nichts desto trotz hab ich es irgendwie überlebt (ach ja so ein bisschen darf man ja mal übertreiben!) und wir hielten auch bis zum Rennen durch, was einfach nur geil war! Es war von den Temperaturen eig auch auszuhalten, wenn man nicht aufhörte sich zu bewegen (meist in Form von Tanzen). Super Atmosphäre, tolle Beläuchtung, spannende, umkämpfte Rennen - was will man mehr?? Okay ein paar Grad mehr hätten es schon sein können, aber es hat doch auch etwas romantisch Verträumtes an sich, wenn aus dem Dixiklo die Wärme herausqualmt ;) Abends wieder weiter nette Bars und ein adäquater Rausch....

Am nächsten Tag machten wir uns wieder auf dem Weg nach Montreal, nicht ohne aber noch einen Stop bei den Chutes Montmorency, also Quebecs berühmten Wasserfall, einzulegen. Dieser ist übrigens um einiges höher als die Niagara-Fälle und im Winter fast komplett zugefroren, was natürlich zu herrlichen Eisgebilden führt. Nächster Halt war die Stadt Trois-Rivières, die jedoch nicht soooo spektakulär war, wobei der Subway dort doch erwähnenswert ist...

Also, lange Rede, kurzer Sinn - tolles Wochenende, super Stadt, krasses Rennen, schöne Wasserfälle usw... Empfehlendswert! 5 Sterne xxxxx

A bientôt!

Bisou!!