Mittwoch, 29. Oktober 2008

Let there be Justice!!!

Gestern war ich hier in Montreal auf dem Justice-Konzert. Weiß nicht, ob jeder Justice kennt. Es handelt sich dabei um ein französisches House-Duo. Die Pariser sind momentan wirklich sehr angesagt in der Szene (Vergleiche mit Daft Punk). Eigentlich ist House jetzt nicht sooooo mein Ding, aber Justice ist wirklich empfehlendswert, vor allem weil sie auch ein paar wirklich super geile Songs zum Tanzen haben (D.A.N.C.E., Never be alone, The Party...)

Die Türen öffneten um 20.30 Uhr. Wir waren um 22.00 da, frohen Mutes und voller Elan zum Abdancen. Leider mussten wir erst einmal 4 DJs über uns ergehen lassen (die z. T. wirklich gut waren, aber es war einfach zu viel mit der Zeit). Justice begann dann um 1 zu spielen - bis um 3. Ihr könnt euch vorstellen, wie fertig ich nach 5 Stunden voll auf die 12 war. Naja, hat sich trotzdem auf jeden Fall gelohnt! Hier ein kleines Video... Party on!


Montag, 27. Oktober 2008

New York

Hello everybody!

Wie versprochen gehts auch schon (für meine Verhältnisse) weiter: New York!

Donnerstag nacht war es also soweit: Ein Bus voller Internationals auf dem Weg in die (wohl) angesagteste Metropole der Welt. Wirtschaft, Kunst, Politik, Kultur - alles und jeder der etwas von sich hält, ist hier vor Ort oder lässt sich vertreten. Aber ist es wirklich so spektakulär wie es scheint??? Ich finde Ja, obwohl ich nur 3 Tag dort war, was definitiv nicht genug ist. Vor allem wenn man mit einer großen Gruppe Studenten unterwegs ist und immer warten muss bis auch der letzte sich zum Treffpunkt bequemt hat. Trotzdem war es ein super super Wochenende!

Jetzt aber erst einmal der Reiher nach: Wie gesagt, Dienstag nacht fuhren wir in Montreal los. Nach etwa einer Stunde erreichten wir dann die Grenze und mussten dort geschlagene 2 Stunden warten bis sich die US-Beamten dazu herabgelassen haben auch andere Reisegruppen als amerikanische zu kontrollieren. Von wegen "first come first serve", ich denke die Beamten haben schon McCains Motto verinnerlicht: "Country first". Naja, nach einem Zwischenstop im Duty Free - zum Alkohol kaufen ;) - bahnte sich unser Bus seinen Weg durch die nächtlich-vernebelten USA. Um ca 10 Uhr erreichten wir dann mit ordentlicher Verspätung das Hotel, wo wir aber erst später einchecken konnten, also Gepäck im Hotel zwischenlagern und endlich ab in die City (unser Hotel war nicht in Manhatten, aber nur eine Subway Station von der Insel entfernt).

Erster Programmpunkt: Financial Tour of Wall street and Access to the American Museum of Finance. Die Concordia Business Faculty organisierte den Trip, also kein Wunder... Wenigstens hatten wir einen Führer (gehts nur mir so oder kommt dieses Wort einem etwas schwer über die Lippen), der uns mit einer Menge Infos versorgte. Fast schon zu viel, schließlich gab es noch viel zu erkunden und wir wussten, dass wir nicht viel Zeit hatten. An jeder Ecke standen übrigens laut unserem Guide (!) selbst für Wall Street Verhältnisse auffällig viele Fernsehteams rum, was für die New Yorker Börse meist nichts Gutes bedeutet. Minus 400 Punkte als wir gegangen sind...

... Richtung Statue of Liberty. Da es aber schon nach 3 Uhr nachmittags war, konnten wir nur noch mit der Fähre zur Freiheitsstatue fahren und mussten Ellis Island links liegen lassen. Der Boot Trip zur alten Damen dauerte zwar jeweils nur etwa 10 Minuten war aber auf jeden Fall sehenswert. DAS Wahrzeichen der US-Historie und Symbol für Freiheit und Integration wird aber auch beschützt, als ob man in ein Flugzeug steigt hinsichtlich der Personenkontrolle. Aber diesmal konnte ich's auch einigermaßen nachvollziehen, obwohl die Kontrolleure extremst übellaunig waren.

Auf dem Weg Richtung Hotel machten wir dann noch einen Stop auf dem Times Square inklusive Reizüberflutung. Wahnsinn, mit wieviel Werbung, Lichtern, Geräuschen man da bombadiert wird. Kein Wunder verbrauchen die USA so viel Enegie ;-) Der Abend gestaltete sich dann eher gemütlich, da die meisten im Bus schlecht und oder wenig geschlafen hatten. So ist es dann auf jedem Trip das gleiche Bild: Zu viele Leute in einem zu kleinen Hotelzimmer mit zu viel Alkohol. Lustig ist das aber allemal, vor allem der Mix der Nationalitäten hat seinen Reiz. Meinem französischen Zimmergenossen Pierre Payen hat das ganze Durcheinander (Alkohol) dann auch gleich mal so den Kopf verdreht, dass er Waschbecken mit Klo verwechselte und mir somit einen sehr persönlichen "Willkommensgruß" hinterlassen hat bevor er ins Bett gegangen ist. JamJam kann ich euch sagen - Bräggele glacht!... Payen Style :D

Am nächsten Morgen sind wir dann in den Central Park. Da die Vegetation hier noch etwas hinterher ist, war das wirklich toll anzuschauen und ein super Kontrast zu den vielen Wolkenkratzern. Es ist wirklich erstaunlich wie sauber und verhältnismäßig ruhig dieser Park im Herzen New Yorks tatsächlich ist. Anschließend stürzten wir uns in das Paradies der Fashion Victims: Fifth Avenue. Mein Ding ist das jetzt nicht unbedingt, obwohl der NBA Store wirklich cool ist. Musste mir dann auch gleich ein T-Shirt der Boston Celtics kaufen, das ich dann hoffentlich in 2 Wochen anziehen kann, wenn wir noch Karten für's Stadion bekommen.

Die Manhatten-Bustour war dann eine kleine Enttäuschung. iIh hatte einen schönen Doppeldecker Bus erwarten, tatsächlich sind wir aber dann mit unserem pobligen und für diesen Zweck nicht sonderlich geeigneten Reisebus losgezogen. Da es geregnet hat und ich auch nicht am Fenster saß, wurde das Spaßpedal eher vernachlässigt. Wenigstens haben wir einen Stop am Ground Zero gemacht, was dann wirklich sehr krass war. Nicht nur, dass zwischen den ganzen Wolkenkratzern plötzlich ein riesiges, surreal erscheinendes Loch klafft. Dazu die Flugzeuge, die im Minutentakt im Tiefflug und aufgrund des Sturms mit erheblichen Turbulenzen über uns hinweggeflogen sind (Der Flughafen musste dann abends sogar verrübergehend geschlossen werden). Man kann sich einfach nicht vorstellen, welch eine schreckliche Tragödie sich da vor 7 Jahren abgespielt hat, genau vor seiner Nase.

Das schlechte Wetter war auch der Grund, warum wir nach langem Hin und Her entschieden, Rockefeller Centre Top of the Rock auf Sonntag morgen zu verschieben. So viel zum Sonnenuntergang über den Dächern NYs. Kann man nichts machen, aber in eine graue Suppe zu starren macht auch wirklich keinen Sinn. Stattdessen nochmal Times Square... Danach pre-drinking im Hotel und Abmarsch zu einem Club, der sich nach einer kleineren Odyssee eher als gediegene Bar entpuppte. Macht nix, einfach über die Straße und in den nächstbesten Club, der wirklich cool war.


Am nächsten Morgen war der Sturm verzogen und New York präsentierte sich von seiner schönsten Seite - Traumwetter! Die Aussicht vom Rockefeller war gigantisch!! Man steht unter freien Himmel und blickt auf Central Park, Empire State etc. etc...
Nachdem wir uns noch etwas im Stadtteil Soho rumgetrieben hatten, gings auch schon wieder mit dem Bus zurück - mit Verspätung natürlich, da der verkaterte Francois im Central Park noch am Schlafen war...

Somit hatten wir statt den zweieinhalb noch genau eine Stunde für Woodbury Common Shopping Outlets: etwa 200 Outlet Stores in einer Art riesiger Shopping Stadt. Das weibliche Geschlecht war demenstrechend gereizt danach, v.a. als wir dann auch noch eine halbe Stunde auf Blair warten konnten. HAHA, ihr hättet in die Gesichter schauen müssen! Ein dummer Kommentar...


Bevor ich jetzt meinen Eintrag beende noch eine kleine Anekdote: Da ein Witzbold aus unserer Gruppe an der kanadischen Grenze über Bomben und Kokain gewitzelt hat, hätten die fast den ganzen Bus inklusive dem ganzen Gepäck gründlichst durchsucht, mit allem drun und dran. Das hätte für uns dann letztendlich bedeutet, dass wir die Nacht in einer Art Grenzknast hätten verbringen dürfen. Aber zum Glück wars ein kanadischer und nicht ein amerikanischer Grenzübergang. Weiß nicht, ob die ein Auge zugedrückt hätten. Also keine Witze an Grenzen!!!

Morgen gehts zum Justice-Konzert hier in Montreal. Juhu!!! Die nächsten Tage stehen zudem ganz im Zeichen Halloweens, was nach den Midterms vor allem eins bedeutet: Parteeeeyy! Man darf gespannt sein...

Als letztes Schmankerl noch ein kurzes Video, aufgenommen in der Subway Station Times Square... Bis bald!

Montag, 20. Oktober 2008

Parc National du Mont-Tremblant

Endlich kommen mal wieder Neuigkeiten von der anderen Seite des Atlantiks!

Wie ihr dem Blog-Titel entnehmen könnt, war ich im Nationalpark Mont-Tremblant, etwa 2 Autostunden von Montreal entfernt. Samstag morgen gings los, natürlich mit erheblicher Verspätung, was aber zur Abwechslung mal nicht an einem Serger lag, sondern an den nächtlichen Partyaktivitäten der anderen Mitfahrer in Person von Stéphanie, 2 x Caroline, Cassandre, Raphael (alle aus Frankreich) und Eva (Deutschland). Aber ich darf mich eigentlich wirklich nicht beschweren, weil ich bei der Vorbereitung nicht geholfen hatte, sondern kurzfristig auf den Zug aufgesprungen bin.

Jedenfalls hatten wir einen schönen orangefarbenen Dodge-Van für 7 Personen gemietet mit dem wir dann erstmal Verpflegung für 2 bzw. 5 Tage gekauft haben. Caroline und ich sind früher heimgefahren als die anderen, aber dazu später mehr...
Schon die Hinfahrt war ein kleines Erlebnis: Nicht, dass es ständig eine wahnsinnig spektakuläre Landschaft zu sehen gegeben hätte - jeden Kilometer den wir zwischen uns und Montreal brachten, wurde es schöner - sondern schlicht mal wieder in einem Auto sitzen, gute kanadische Radiosender hören (AC/DC special!), die Großstadt hinter sich lassen und einfach die Freiheit genießen (auch wenn sich das jetzt schon zu pathetisch anhört) - das war ein geiles Gefühl!



Nachdem wir unterwegs kurz ein kleines Vesper zu uns genommen hatten (inklusive einer darauf folgenden Orientierungslosigkeit *g*) hatten wir dann auch unser Ziel erreicht: Lac Monroe Service Centre (links im Bild) - weiter darf man nicht mit dem Auto.
Von dort aus ging es dann mit den Rucksäcken beladen auf den Weg zu unserer Hütte. Leider waren die letzten Nächte hier zum Teil frostig, weshalb sehr viele Blätter schon gefallen sind. Indian Summer in den letzten Zügen... Aber trotzdem war es imposant durch diese menschenleere Landschaft zu wandern und die Farben und Formen zu bestaunen. Glückerweise war das Wetter auch perfekt zum Wandern: strahlend blauer Himmel dazu angenehm frisch. Meine Wanderausrüstung hätte einem überraschenden Wintereinbruch - den es hier um diese Jahreszeit durchaus schon geben kann - nicht standgehalten.

Nach angenehm kurzen 5 km haben wir dann unsere Hütte erreicht: la Hutte, die hieß wirklich so ;-) Der rauen Umgebung entsprechend war ihr Inneres auch eher spartanisch ausgestattet, man kann auch funktional sagen. Es gab einen großen Raum, in dessen Mitte ein Holzofen stand, dazu eine Eckbank mit Tisch und ein Matratzenlager unter dem Dach, das mit einer Leiter zu erreichen war. Trotz alledem oder wahrscheinlich gerade deshalb war es sehr urig und gemütlich. Das Plumpsklo (das seinem Namen alle Ehre machte!) war ein paar Meter entfernt. Das absolute Highlight war aber die Terrasse, von der man einen super Blick auf einen kleinen See und die Berge hat. Dazu kommt die für einen Stadtmenschen unglaubliche Stille...

Da wir noch etwas Zeit hatten bevor die Sonne unterging, inspizierten wir die nähere Umgebung im querfeldein Stil. Wir fanden dann zur Abwechslung mal einen See, der aussah als sei er verzaubert, aber ich meine damit eher im unheimlichen Sinne. Tote Bäume ragen aus dem Wasser, alles voller Moos, dazu ein schummeriges Licht *brrrr* Leider haben wir die Biber nicht gesehen, die es dort aufgrund zahlreicher ab- oder angefressener Bäume, sowie eines erstaunlichen Damms, definitv gibt. Als wir gerade noch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit 'la Hutte' erreichten, hackten die Männer (also Raphael und ich) mehr oder WENIGER erfolgreich das Holz bzw. brachten das Feuer zum Laufen und die Damen kümmerten sich "standesgemäß" um die Essensvorbereitung. Kartoffeln, Zucchini, Pilze, Paprika, Würste, Baguettes dazu etliche Alkoholika - Wanderherz was willst du mehr?!

Da wir aber schon um kurz nach 6 mit dem Essen und Trinken angefangen haben, war dann auch der Letzte kurz nach Mitternacht im Bett. Trotz meines Pegels und der Müdigkeit war an Schlaf aber nicht zu denken, weil es unter dem Dach gefühlte 50° hatte - dank unseres sorgfältigen Heizens. Also Matratze aus dem tropischen (Dach) ins europäische (Boden) Klima runterschmeißen und endlich einschlafen.

Am nächsten Tag galt es sich erst einmal gegenseitig seinen Kater vorzustellen - nein, so schlimm war es wirklich nicht. Und deswegen ging es nach einem kurzen Frühstück wieder zurück Richtung Service Center, das auf dem Weg zur nächsten Hütte lag. Kurz zu unserer Route: Es handelte sich um einen Rundkurs mit 3 verschiedenen Hütten. Da Caroline und ich aber Montag wieder Uni hatten, ich dazu keine gescheite Ausrüstung für das laut Wetterbericht schlechter werdende Wetter hatte und mir das ständige Französischgequatsche mit der Zeit auf die Nerven ging (sorry ich mags ja, aber irgendwann reichts dann auch!), entschieden wir uns Sonntag abend nach Hause zu fahren, so wie es von Anfang an geplant war, trotz aller Überredungsversuche.

Caroline (links im Bild) und ich begleiteten die anderen aber auf ihrem Weg zur nächsten Hütte - ständig hoffend/bangend einem Bären, Wolf oder Elch über den Weg zu laufen. Und tatsächlich haben wir wilde Tiere gesehen, jawoll, und da wir uns anständig darauf vorbereitet haben, wie man sich in einer solch prikären Situation zu verhalten hat, ist außer gegenseitigem begutachten nichts geschehen. Ich denke der Fuchs und das Eichhörnchen hatten wohl gerade erst gegegessen... Pff, nee mal ehrlich: Da fliegt man 6000 Kilometer in eines der wildesten Gebiete der Welt und sieht einen Fuchs und ein Eichhörnchen. Vielleicht sollte ich auch glücklich sein keinen Bären gesehen zu haben, aber ein Elch wäre schon ganz nett gewesen (auch wenn die mehr Menschen töten als Bären hab ich mal gehört). Wie auch immer.

Wir erreichten dann die "Chutes Croches", auf gut Deutsch sind das die "Croches-Wasserfälle". Dieser tolle Ort war für uns die Möglichkeit eine Pause zu machen und Energie zu tanken. Für Caroline und mich war es gleichzeitig auch der Umkehrpunkt Richtung Auto, die anderen mussten weiter zur nächsten Hütte. Hiermit endet auch dieser Blogeintrag. Es war wirklich wunderschön und ich will so etwas auf jeden Fall nochmal machen, (so oft wie möglich), bin ja noch ein Weilchen hier. Hoffe ich konnte euch ein bisschen mitnehmen auf meinem ersten richtigen Trip in Kanadas Wildnis!

Es wird übrigens ab jetzt mehr los sein hier: Am Donnerstag geht es nach New York, anfang November nach Boston und dann will ich auch mal einen Eintrag über Montreal schreiben, wo ich schließlich wohne ;-)
Also dranbleiben und danke für's Interesse!

Liebe Grüße Fabi!!!