Montag, 24. November 2008

Outch!


Und da ist es mal wieder passiert: der gute alte Bänderriss. Wenigstens darauf kann man sich noch verlassen ;-)
Wie es passiert ist? In einem Irish pub auf dem Weg zum Klo... HAHA! Ohne Fremdeinwirkung, ein kleiner Absatz hat schon gereicht. Naja, kann man nichts machen. Und nein, ich war nicht betrunken! Zwei Bier... tipsy maybe. Wenns wenigstens beim Sport passiert wäre. Man hat es geröntgt, aber das bringt meines Erachtens nicht viel, nur dass man jetzt sagen kann das es kein erkennbarer Bruch ist. Wer hätte es gedacht ^^ Naja aber es geht schon wieder ganz gut, ist auch schon eineinhalb Wochen her und ich kann wieder einigermaßen normal laufen. Das Dumme ist jetzt halt, dass ich ständig denke, es könnte nochmal geschehen. Shit happens...

Also ich muss jetzt auch schon wieder los zur Uni, ich melde mich bald wieder. So long!

Donnerstag, 13. November 2008

Boston - More than a feeling

Ich weiß, ihr schaut täglich auf meinen Blog und hofft, dass es endlich wieder Neuigkeiten gibt und ich will euch nicht länger enttäuschen. Letztes Wochenende war ich in Boston, größte Stadt Massachusetts und ich nehms gleich mal vorweg: definitiv eine Reise wert. Organisiert war der Trip wieder von meiner "heißgeliebten" CISA, 2 Busse voller Internationals, rund 100 Leute. Und wenn ihr meine letzen Einträge gelesen habt, wisst ihr vielleicht auch schon was das heißt: Unpünktlichkeit, Chaos, man braucht starke Nerven und trotzdem ist es immer wieder cool.


Nachdem wir also Montreal gegen 9 Uhr freitags (mit zweistündiger Verspätung) Richtung Boston aufgebrochen sind und eine weitere Stunde an der Grenze stehen mussten, erreichten wir dann mittags unsere erste Station: The Ben & Jerry's factory. Für alle denen Ben & Jerry's nichts sagt - es handelt sich hierbei um eine weltbekannte Eiscremehersteller. So groß der Name und so hoch bei vielen die Erwartungen, so langweilig war die Tour im Endeffekt. Freitags wird nicht produziert, d. h. wir haben nur langweilige Maschinen und Videos angeschaut, yay ^^ LANGWEILIG!!! Vor allem weil wir eh viel zu wenig Zeit für Boston hatten und nun völlig sinnlos unsere Zeit verschwendeten.


Um 18.00 erreichten wir dann etwa unser Hotel in Boston, welches leider nicht sehr zentral lag. Nachdem wir unser Gepäck abgeliefert hatten, mussten wir auch gleich direkt mit dem Taxi in die Innenstadt fahren, denn um 19:30 Uhr ging das NBA Game Boson Celtics vs. Milwaukee Bucks. Die Karten hatten wir glücklicherweise schon, obwohl wir vor dem Stadion Karten für etwa 1/3 des Preises bekommen hätten... Anyway, the game was great! Boston hat zwar sehr schlecht begonnen, aber am Ende deutlich und verdient gewonnen. Es war wirklich sehr unterhaltsam, nicht zuletzt wegen zahlreicher Stimmungsmacher wie etwa Cheerleader-Einlagen oder dem "Noise-Meter", das die Lautstärke der Zuschauer misst...




Danach haben wir uns dann gleich mal ins Nachtleben gestürzt, was aber eher ein kleiner Reinfall war. Nein war es eigentlich nicht. Das Problem war nur, dass ich meinen Personalausweis im Hotel vergessen hatte und wir auch Leute unter 21 Jahren dabei hatten. Und da man in den USA bekanntlich unter 21 abends nicht mehr in die meisten Pubs kommt, waren wir froh am Ende überhaupt in einer Bar gelandet zu sein. Das allseits beliebte Hard Rock Café. Eigentlich ist mir das ja doch zu touristisch, aber in Boston wars echt cool. Nicht viel los, gute weil endlich auch mal keine 80s oder HipHop Musik, das Bier war trinkbar und das alle beste, mein Burger war der HAMMER, ein Monster von einem Burger, HAR HAR!!!

Am nächsten Tag sind die meisten dann in eine Bierfabrik gegangen, da uns das Fabrikerlebnis am vorherigen Tag noch allzu gut im Gedächtnis war, haben wir uns entschlossen Harvard zu besuchen. Mein persönliches Highlight des Wochenendes... Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn man an Harvard denkt, eine der besten Universitäten der Welt und wahrscheinlich DIE Universität in den USA, dann stellt man sich alles in gigantischen Ausmaßen vor. Aber Harvard hat auch "nur" 18 000 Studenten. Wenn ich mich richtig entsinne hat Tübingen auch nicht viel weniger.


Die Gebäude sind auch nicht wirklich überdimensional, sondern stattdessen gibt es viele kleinere, individuelle, charismatische und vor allem geschichtsträchtige Gebäude. Theodore Roosevelt, Franklin D. Roosevelt und John F. Kennedy - alle sind Harvard Absolventen. Dementsprechend hochinteressant und anekdotenreich war dann auch unsere kostenlose Tour, geführt von einer zwei Harvard Studenten. "Hier hat Matt Damon gewohnt... hier haben schon George Washingtons Truppen gehaust... in diesem Gebäude teilten sich Tommy Lee Jones und Al Gore ein Apartment... hier wohnte Bill Gates... dieses Gebäude stiftete eine Titanic Überlebende in Gedenken an ihren Sohn, den sein Versuch seine Harvard Bücher vor den Fluten zu retten das Leben gekostete hat.... etc. etc." Wahnsinn...



Was macht man nach so viel Geschichte in so kurzer Zeit? Geeeeeeeeenau, man geht zurück in die Innenstadt und schaut sich noch mehr Geschichte an. Wer nämlich damals im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, weiß, dass Boston in diesem Bereich,für amerikanische Verhältnisse viel zu bieten hat. Man denke nur an die Boston Tea Party, die ein, wenn nicht sogar der wichtigste Meilenstein auf dem Weg zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg war. Als kulturell interessierte Stundenten, die wir zweifelsohne in vorbildlicher Funktion hier alle sind, erkundeten wir den Trail of Freedom und den Trail of Heritage. Jop, wir sind eine Menge marschiert an diesem Tag. Was ich an Boston sehr gemocht habe, ist der irische Einfluss. Besonders auf dem Trail of Heritage bekommt man noch das ursprüngliche, eher unspektakuläre aber nichts desto trotz sehr schöne Boston zu sehen. Urig alte Backsteinhäuser, und enge Straßen sind hier charakteristisch.

Abends ging es dann wieder in einen... na, na??... richtig, Irish Pub. Dort verbrachten wir dann einen netten Abend mit 2 Locals, die ihrem Ruf gute Trinker zu sein, alle Ehre machten. Mal davon abgesehen, dass ich kurzzeitig meinen Reisepass verloren hatte, war es eine lustige Nacht. Da wir am Sonntag mittags schon wieder gen Montreal aufbrachen, konnten wir nur nochmals einen kurzen Abstecher in die Innenstadt machen. Dann war es auch schon wieder vorbei mit Boston. Viel zu wenig Zeit, wie immer, aber naja, das ist ja schon vorher klar gewesen.



Nächster Blog Eintrag: Montreal, endlich mal! Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht, oder war zumindest interessant ;-) Bis zum nächsten Mal.

P.S.: In 1 Monat komme ich nach Deutschland!

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Let there be Justice!!!

Gestern war ich hier in Montreal auf dem Justice-Konzert. Weiß nicht, ob jeder Justice kennt. Es handelt sich dabei um ein französisches House-Duo. Die Pariser sind momentan wirklich sehr angesagt in der Szene (Vergleiche mit Daft Punk). Eigentlich ist House jetzt nicht sooooo mein Ding, aber Justice ist wirklich empfehlendswert, vor allem weil sie auch ein paar wirklich super geile Songs zum Tanzen haben (D.A.N.C.E., Never be alone, The Party...)

Die Türen öffneten um 20.30 Uhr. Wir waren um 22.00 da, frohen Mutes und voller Elan zum Abdancen. Leider mussten wir erst einmal 4 DJs über uns ergehen lassen (die z. T. wirklich gut waren, aber es war einfach zu viel mit der Zeit). Justice begann dann um 1 zu spielen - bis um 3. Ihr könnt euch vorstellen, wie fertig ich nach 5 Stunden voll auf die 12 war. Naja, hat sich trotzdem auf jeden Fall gelohnt! Hier ein kleines Video... Party on!


Montag, 27. Oktober 2008

New York

Hello everybody!

Wie versprochen gehts auch schon (für meine Verhältnisse) weiter: New York!

Donnerstag nacht war es also soweit: Ein Bus voller Internationals auf dem Weg in die (wohl) angesagteste Metropole der Welt. Wirtschaft, Kunst, Politik, Kultur - alles und jeder der etwas von sich hält, ist hier vor Ort oder lässt sich vertreten. Aber ist es wirklich so spektakulär wie es scheint??? Ich finde Ja, obwohl ich nur 3 Tag dort war, was definitiv nicht genug ist. Vor allem wenn man mit einer großen Gruppe Studenten unterwegs ist und immer warten muss bis auch der letzte sich zum Treffpunkt bequemt hat. Trotzdem war es ein super super Wochenende!

Jetzt aber erst einmal der Reiher nach: Wie gesagt, Dienstag nacht fuhren wir in Montreal los. Nach etwa einer Stunde erreichten wir dann die Grenze und mussten dort geschlagene 2 Stunden warten bis sich die US-Beamten dazu herabgelassen haben auch andere Reisegruppen als amerikanische zu kontrollieren. Von wegen "first come first serve", ich denke die Beamten haben schon McCains Motto verinnerlicht: "Country first". Naja, nach einem Zwischenstop im Duty Free - zum Alkohol kaufen ;) - bahnte sich unser Bus seinen Weg durch die nächtlich-vernebelten USA. Um ca 10 Uhr erreichten wir dann mit ordentlicher Verspätung das Hotel, wo wir aber erst später einchecken konnten, also Gepäck im Hotel zwischenlagern und endlich ab in die City (unser Hotel war nicht in Manhatten, aber nur eine Subway Station von der Insel entfernt).

Erster Programmpunkt: Financial Tour of Wall street and Access to the American Museum of Finance. Die Concordia Business Faculty organisierte den Trip, also kein Wunder... Wenigstens hatten wir einen Führer (gehts nur mir so oder kommt dieses Wort einem etwas schwer über die Lippen), der uns mit einer Menge Infos versorgte. Fast schon zu viel, schließlich gab es noch viel zu erkunden und wir wussten, dass wir nicht viel Zeit hatten. An jeder Ecke standen übrigens laut unserem Guide (!) selbst für Wall Street Verhältnisse auffällig viele Fernsehteams rum, was für die New Yorker Börse meist nichts Gutes bedeutet. Minus 400 Punkte als wir gegangen sind...

... Richtung Statue of Liberty. Da es aber schon nach 3 Uhr nachmittags war, konnten wir nur noch mit der Fähre zur Freiheitsstatue fahren und mussten Ellis Island links liegen lassen. Der Boot Trip zur alten Damen dauerte zwar jeweils nur etwa 10 Minuten war aber auf jeden Fall sehenswert. DAS Wahrzeichen der US-Historie und Symbol für Freiheit und Integration wird aber auch beschützt, als ob man in ein Flugzeug steigt hinsichtlich der Personenkontrolle. Aber diesmal konnte ich's auch einigermaßen nachvollziehen, obwohl die Kontrolleure extremst übellaunig waren.

Auf dem Weg Richtung Hotel machten wir dann noch einen Stop auf dem Times Square inklusive Reizüberflutung. Wahnsinn, mit wieviel Werbung, Lichtern, Geräuschen man da bombadiert wird. Kein Wunder verbrauchen die USA so viel Enegie ;-) Der Abend gestaltete sich dann eher gemütlich, da die meisten im Bus schlecht und oder wenig geschlafen hatten. So ist es dann auf jedem Trip das gleiche Bild: Zu viele Leute in einem zu kleinen Hotelzimmer mit zu viel Alkohol. Lustig ist das aber allemal, vor allem der Mix der Nationalitäten hat seinen Reiz. Meinem französischen Zimmergenossen Pierre Payen hat das ganze Durcheinander (Alkohol) dann auch gleich mal so den Kopf verdreht, dass er Waschbecken mit Klo verwechselte und mir somit einen sehr persönlichen "Willkommensgruß" hinterlassen hat bevor er ins Bett gegangen ist. JamJam kann ich euch sagen - Bräggele glacht!... Payen Style :D

Am nächsten Morgen sind wir dann in den Central Park. Da die Vegetation hier noch etwas hinterher ist, war das wirklich toll anzuschauen und ein super Kontrast zu den vielen Wolkenkratzern. Es ist wirklich erstaunlich wie sauber und verhältnismäßig ruhig dieser Park im Herzen New Yorks tatsächlich ist. Anschließend stürzten wir uns in das Paradies der Fashion Victims: Fifth Avenue. Mein Ding ist das jetzt nicht unbedingt, obwohl der NBA Store wirklich cool ist. Musste mir dann auch gleich ein T-Shirt der Boston Celtics kaufen, das ich dann hoffentlich in 2 Wochen anziehen kann, wenn wir noch Karten für's Stadion bekommen.

Die Manhatten-Bustour war dann eine kleine Enttäuschung. iIh hatte einen schönen Doppeldecker Bus erwarten, tatsächlich sind wir aber dann mit unserem pobligen und für diesen Zweck nicht sonderlich geeigneten Reisebus losgezogen. Da es geregnet hat und ich auch nicht am Fenster saß, wurde das Spaßpedal eher vernachlässigt. Wenigstens haben wir einen Stop am Ground Zero gemacht, was dann wirklich sehr krass war. Nicht nur, dass zwischen den ganzen Wolkenkratzern plötzlich ein riesiges, surreal erscheinendes Loch klafft. Dazu die Flugzeuge, die im Minutentakt im Tiefflug und aufgrund des Sturms mit erheblichen Turbulenzen über uns hinweggeflogen sind (Der Flughafen musste dann abends sogar verrübergehend geschlossen werden). Man kann sich einfach nicht vorstellen, welch eine schreckliche Tragödie sich da vor 7 Jahren abgespielt hat, genau vor seiner Nase.

Das schlechte Wetter war auch der Grund, warum wir nach langem Hin und Her entschieden, Rockefeller Centre Top of the Rock auf Sonntag morgen zu verschieben. So viel zum Sonnenuntergang über den Dächern NYs. Kann man nichts machen, aber in eine graue Suppe zu starren macht auch wirklich keinen Sinn. Stattdessen nochmal Times Square... Danach pre-drinking im Hotel und Abmarsch zu einem Club, der sich nach einer kleineren Odyssee eher als gediegene Bar entpuppte. Macht nix, einfach über die Straße und in den nächstbesten Club, der wirklich cool war.


Am nächsten Morgen war der Sturm verzogen und New York präsentierte sich von seiner schönsten Seite - Traumwetter! Die Aussicht vom Rockefeller war gigantisch!! Man steht unter freien Himmel und blickt auf Central Park, Empire State etc. etc...
Nachdem wir uns noch etwas im Stadtteil Soho rumgetrieben hatten, gings auch schon wieder mit dem Bus zurück - mit Verspätung natürlich, da der verkaterte Francois im Central Park noch am Schlafen war...

Somit hatten wir statt den zweieinhalb noch genau eine Stunde für Woodbury Common Shopping Outlets: etwa 200 Outlet Stores in einer Art riesiger Shopping Stadt. Das weibliche Geschlecht war demenstrechend gereizt danach, v.a. als wir dann auch noch eine halbe Stunde auf Blair warten konnten. HAHA, ihr hättet in die Gesichter schauen müssen! Ein dummer Kommentar...


Bevor ich jetzt meinen Eintrag beende noch eine kleine Anekdote: Da ein Witzbold aus unserer Gruppe an der kanadischen Grenze über Bomben und Kokain gewitzelt hat, hätten die fast den ganzen Bus inklusive dem ganzen Gepäck gründlichst durchsucht, mit allem drun und dran. Das hätte für uns dann letztendlich bedeutet, dass wir die Nacht in einer Art Grenzknast hätten verbringen dürfen. Aber zum Glück wars ein kanadischer und nicht ein amerikanischer Grenzübergang. Weiß nicht, ob die ein Auge zugedrückt hätten. Also keine Witze an Grenzen!!!

Morgen gehts zum Justice-Konzert hier in Montreal. Juhu!!! Die nächsten Tage stehen zudem ganz im Zeichen Halloweens, was nach den Midterms vor allem eins bedeutet: Parteeeeyy! Man darf gespannt sein...

Als letztes Schmankerl noch ein kurzes Video, aufgenommen in der Subway Station Times Square... Bis bald!

Montag, 20. Oktober 2008

Parc National du Mont-Tremblant

Endlich kommen mal wieder Neuigkeiten von der anderen Seite des Atlantiks!

Wie ihr dem Blog-Titel entnehmen könnt, war ich im Nationalpark Mont-Tremblant, etwa 2 Autostunden von Montreal entfernt. Samstag morgen gings los, natürlich mit erheblicher Verspätung, was aber zur Abwechslung mal nicht an einem Serger lag, sondern an den nächtlichen Partyaktivitäten der anderen Mitfahrer in Person von Stéphanie, 2 x Caroline, Cassandre, Raphael (alle aus Frankreich) und Eva (Deutschland). Aber ich darf mich eigentlich wirklich nicht beschweren, weil ich bei der Vorbereitung nicht geholfen hatte, sondern kurzfristig auf den Zug aufgesprungen bin.

Jedenfalls hatten wir einen schönen orangefarbenen Dodge-Van für 7 Personen gemietet mit dem wir dann erstmal Verpflegung für 2 bzw. 5 Tage gekauft haben. Caroline und ich sind früher heimgefahren als die anderen, aber dazu später mehr...
Schon die Hinfahrt war ein kleines Erlebnis: Nicht, dass es ständig eine wahnsinnig spektakuläre Landschaft zu sehen gegeben hätte - jeden Kilometer den wir zwischen uns und Montreal brachten, wurde es schöner - sondern schlicht mal wieder in einem Auto sitzen, gute kanadische Radiosender hören (AC/DC special!), die Großstadt hinter sich lassen und einfach die Freiheit genießen (auch wenn sich das jetzt schon zu pathetisch anhört) - das war ein geiles Gefühl!



Nachdem wir unterwegs kurz ein kleines Vesper zu uns genommen hatten (inklusive einer darauf folgenden Orientierungslosigkeit *g*) hatten wir dann auch unser Ziel erreicht: Lac Monroe Service Centre (links im Bild) - weiter darf man nicht mit dem Auto.
Von dort aus ging es dann mit den Rucksäcken beladen auf den Weg zu unserer Hütte. Leider waren die letzten Nächte hier zum Teil frostig, weshalb sehr viele Blätter schon gefallen sind. Indian Summer in den letzten Zügen... Aber trotzdem war es imposant durch diese menschenleere Landschaft zu wandern und die Farben und Formen zu bestaunen. Glückerweise war das Wetter auch perfekt zum Wandern: strahlend blauer Himmel dazu angenehm frisch. Meine Wanderausrüstung hätte einem überraschenden Wintereinbruch - den es hier um diese Jahreszeit durchaus schon geben kann - nicht standgehalten.

Nach angenehm kurzen 5 km haben wir dann unsere Hütte erreicht: la Hutte, die hieß wirklich so ;-) Der rauen Umgebung entsprechend war ihr Inneres auch eher spartanisch ausgestattet, man kann auch funktional sagen. Es gab einen großen Raum, in dessen Mitte ein Holzofen stand, dazu eine Eckbank mit Tisch und ein Matratzenlager unter dem Dach, das mit einer Leiter zu erreichen war. Trotz alledem oder wahrscheinlich gerade deshalb war es sehr urig und gemütlich. Das Plumpsklo (das seinem Namen alle Ehre machte!) war ein paar Meter entfernt. Das absolute Highlight war aber die Terrasse, von der man einen super Blick auf einen kleinen See und die Berge hat. Dazu kommt die für einen Stadtmenschen unglaubliche Stille...

Da wir noch etwas Zeit hatten bevor die Sonne unterging, inspizierten wir die nähere Umgebung im querfeldein Stil. Wir fanden dann zur Abwechslung mal einen See, der aussah als sei er verzaubert, aber ich meine damit eher im unheimlichen Sinne. Tote Bäume ragen aus dem Wasser, alles voller Moos, dazu ein schummeriges Licht *brrrr* Leider haben wir die Biber nicht gesehen, die es dort aufgrund zahlreicher ab- oder angefressener Bäume, sowie eines erstaunlichen Damms, definitv gibt. Als wir gerade noch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit 'la Hutte' erreichten, hackten die Männer (also Raphael und ich) mehr oder WENIGER erfolgreich das Holz bzw. brachten das Feuer zum Laufen und die Damen kümmerten sich "standesgemäß" um die Essensvorbereitung. Kartoffeln, Zucchini, Pilze, Paprika, Würste, Baguettes dazu etliche Alkoholika - Wanderherz was willst du mehr?!

Da wir aber schon um kurz nach 6 mit dem Essen und Trinken angefangen haben, war dann auch der Letzte kurz nach Mitternacht im Bett. Trotz meines Pegels und der Müdigkeit war an Schlaf aber nicht zu denken, weil es unter dem Dach gefühlte 50° hatte - dank unseres sorgfältigen Heizens. Also Matratze aus dem tropischen (Dach) ins europäische (Boden) Klima runterschmeißen und endlich einschlafen.

Am nächsten Tag galt es sich erst einmal gegenseitig seinen Kater vorzustellen - nein, so schlimm war es wirklich nicht. Und deswegen ging es nach einem kurzen Frühstück wieder zurück Richtung Service Center, das auf dem Weg zur nächsten Hütte lag. Kurz zu unserer Route: Es handelte sich um einen Rundkurs mit 3 verschiedenen Hütten. Da Caroline und ich aber Montag wieder Uni hatten, ich dazu keine gescheite Ausrüstung für das laut Wetterbericht schlechter werdende Wetter hatte und mir das ständige Französischgequatsche mit der Zeit auf die Nerven ging (sorry ich mags ja, aber irgendwann reichts dann auch!), entschieden wir uns Sonntag abend nach Hause zu fahren, so wie es von Anfang an geplant war, trotz aller Überredungsversuche.

Caroline (links im Bild) und ich begleiteten die anderen aber auf ihrem Weg zur nächsten Hütte - ständig hoffend/bangend einem Bären, Wolf oder Elch über den Weg zu laufen. Und tatsächlich haben wir wilde Tiere gesehen, jawoll, und da wir uns anständig darauf vorbereitet haben, wie man sich in einer solch prikären Situation zu verhalten hat, ist außer gegenseitigem begutachten nichts geschehen. Ich denke der Fuchs und das Eichhörnchen hatten wohl gerade erst gegegessen... Pff, nee mal ehrlich: Da fliegt man 6000 Kilometer in eines der wildesten Gebiete der Welt und sieht einen Fuchs und ein Eichhörnchen. Vielleicht sollte ich auch glücklich sein keinen Bären gesehen zu haben, aber ein Elch wäre schon ganz nett gewesen (auch wenn die mehr Menschen töten als Bären hab ich mal gehört). Wie auch immer.

Wir erreichten dann die "Chutes Croches", auf gut Deutsch sind das die "Croches-Wasserfälle". Dieser tolle Ort war für uns die Möglichkeit eine Pause zu machen und Energie zu tanken. Für Caroline und mich war es gleichzeitig auch der Umkehrpunkt Richtung Auto, die anderen mussten weiter zur nächsten Hütte. Hiermit endet auch dieser Blogeintrag. Es war wirklich wunderschön und ich will so etwas auf jeden Fall nochmal machen, (so oft wie möglich), bin ja noch ein Weilchen hier. Hoffe ich konnte euch ein bisschen mitnehmen auf meinem ersten richtigen Trip in Kanadas Wildnis!

Es wird übrigens ab jetzt mehr los sein hier: Am Donnerstag geht es nach New York, anfang November nach Boston und dann will ich auch mal einen Eintrag über Montreal schreiben, wo ich schließlich wohne ;-)
Also dranbleiben und danke für's Interesse!

Liebe Grüße Fabi!!!

Sonntag, 28. September 2008

Toronto-Trip (Niagara-Fälle)

Hey meine Lieben,

hiermit startet jetzt also mein Kanada-Blog, ich weiß nicht wie aktiv ich hier sein werde, aber wenn es etwas Größeres zu berichten gibt, findet es hier seinen Platz...

ich bin jetzt wieder zuhause. bin etwas kaputt (wie ihr euch wahrscheinlich denken könnt)... wollte mich nur kurz melden und euch von meinem wochenende in toronto erzählen.


aaaalso: es war wirklich ein sehr cooles wochenende! auf der hinfahrt haben wir etwa auf halber strecke einen stop bei den 1000 islands gemacht. war einfach ein großer see mit jeder menge zum teil winziger inseln (ist aber sehr bekannt und beliebt hier). war jetzt nicht soooo der hammer, aber nett auf jeden fall.


danach gings dann weiter nach toronto. das hotel war wirklich sehr sehr zentral, ich war mit lugi, philipp und pierre in einem zimmer - wir mussten zu zweit ins bett, aber naja, waren große betten von dem her gings, hab mir dann mit luigi das bett geteilt. wir 4 sind dann nachmittags bisschen ziellos durch die stadt spaziert - die viel amerikanischer als montreal, überall werbung und alles ist in englisch ;-)
abends gings dann mit allen zusammen in den government club. naja ich hatte natürlich keine wirklich passenden klamotten, was aber auch kein problem dastellte. problematisch war aber dass ich meinen reisepass vergessen hatte und die türsteher meinen von der uni nicht akzeptierten. ich war aber zum glück nicht der einzige und die cisa-organisatorinnen haben das dann irgendwie hingekriegt, kein plan wie. der club selbst, war riesig, laut, teuer und extrem hiphop lastig. aber war auf jeden fall ein sehr cooler abend weil wir eine große gruppe waren.


am nächsten tag sind wir dann zu den niagara fällen gefahren, ich war relativ verkatert, aber das hat sich dann im laufe des tages auch gebessert.wie sich rausgestellt hat bestehen die niagara falls eigentlich aus 2 wasserfällen, den auf der amerikanischen seite, der wesentlich klein ist verglichen mit dem kanadischen, den ihr hier rechts seht... anfangs war ich etwas enttäuscht weil ich mir die fälle etwas enormen vorgestellt hatte. aber nachdem wir mit dem boot dann unten entlang gefahren sind und voll in die gischt rein (überall war wasser, man hat seine hand nicht mehr vor dem auge gesehen und ist pitschnass geworden, trotz regencape) hat sich meine anfängliche enttäuschung schnell gelegt. das war der wahnsinn! vor allem als wir dann auf einer art aussichtsplattform waren, die direkt auf der höhe des herabstürzendes wassers war. das war wiklich ein unglaublich schauspiel. dabei zweigen die wohl eine menge wasser vorher zur stromerzeugung ab, dh normalerweise wäre das noch mehr...


jetzt noch ein kleiner kritikpunkt: die fälle an sich sind zwar atemberaubend, aber was die stadt drumherum erinnert doch mehr an las vegas und hat da eigentlich mal überhaupt gar nichts zu suchen, das ist einfach nur lästig, naja...


samstag abends gings erst mit der ganzen gruppe (so um die 40-50 internationals) in ein chinesisch restaurant, war echt lecker und die gerichte waren sehr schön hergerichtet. danach hat sich die große gruppe dann in kleinere aufgeteilt. wir sind dann mit australiern und deren einheimischen freunden in einen club/bar gegangen. das war eigentlich sehr witzig dort, nur hatte ich kopfschmerzen, weiß auch nicht woher die kamen ;-)
naja aber die party dort war dann auch schon um halb 3 zu ende und danach sind wir dann wieder zurück ins hotel.

heute morgen haben wir dann in einer großen mall in der innenstadt gefrühstückt und ich hab noch schnell einen blick ins hardrock cafe geworfen. da wir aber keine zeit mehr hatten, konnte ich nur einen kurzen blick auf einen original von bob dylan gekritzelten songtext werfen, der hat mal eine sauklaue kann ich euch sagen :)


danach 6 stunden heimfahrt und das wars, werde über facebook mehr bilder hochladen, bzw hab ich schon (noch nicht von toronto), also schaut mal da vorbei wenns euch interessiert...

wünsch euch was und ach ja, ich komme an weihnachten nach hause und freu mich schon riesig, auch wenns mir hier super gefällt!

Liebe grüße fabi!!!


von links nach rechts: fabi, philipp, luigi, pierre