Mittwoch, 1. Juli 2009

April 25th

Eigentlich ein Tag wie jeder andere. Ich hatte alle meine Prüfungen bereits hinter mich gebracht und bin mit den Leuten aus unserem Haus in einen nahegelegenen Park, um die ersten warmen Tage in Montreal zu genießen. Leider hat mir das ungewohnt schwüle Klima wohl etwas zugesetzt und ich bekam Kopfschmerzen. Also hab ich mich, wieder zuhause angekommen, ins Bett gelegt, wo ich dann auch direkt eingeschlafen bin, während es sich die anderen auf dem Balkon im Apartment unter uns bequem machten.

Als ich wieder aufwachte und ins Badezimmer ging, hörte ich durch das Fenster Leute schreien, was nichts Besonderes ist, da wir an einer belebten Straße wohnten. Als ich aus dem Badezimmerfenster hintunterschaute, sah ich die Mutter meiner Vermieterin, die ebenfalls in unserem Haus wohnte, Richtung Hinterhof rennen, gefolgt von so schwarzen Typen.
Weil mir das doch sehr spanisch vorkam, bin ich auf unseren Balkon geeilt, um die Lage zu checken. Ich hab dann aber nur weiter Geschrei und diese komische Gestalten in unserem Hinterhof gesehen und dachte mir, es sei das Beste, runter zu den Nachbarn zu gehen und zu fragen, was zur Hölle da eigentlich passiert.

Ich dreh mich also um und laufe durch unser Wohnzimmer in Richtung Wohnungstür, als ich aufblicke und sehe, dass ein Typ, völlig außer Atem, mit einem Messer in seiner blutendernHand vor mir steht - Mitten in unserer Wohnung! Das erste, was ich nach ein paar Schrecksekunden rausgekriegt habe, war "What the hell are you doing in my apartement?"
Er sagte mir, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen, mir geschehe nichts, aber er werde von Typen verfolgt (die aus dem Hinterhof) und ich solle schnell die Tür abschließen, was ich nach kurzem Zögern dann auch tat. Er gab mir anschließend das Messer, welches ich erst weglegte, nur um es kurze Zeit später wieder zu ergreifen. Ich dachte mir sicher ist sicher, vor allem weil der Kerl ja viel erzählen kann. Der Typ war total durch den Wind und wollte auf den Balkon, von wo aus ihn dann seine Verfolger hätten sehen können, also sagte ich ihm, er solle verdammt nochmal in der Wohnung bleiben, was er dann auch tat. Idiot!

Wie sich später herausstellte, wurde mein "Einbrecher" von ca. 20 Gangstern verfolgt, bewaffnet mit Rohren und Messern...
Zurück zur Chronologie: In der Zwischenzeit hatte er sein Handy gezückt, um Verstärkung zu rufen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde mir die Sache zu heikel und ich sagte ihm, dass ich jetzt die Polizei rufe und wenn er sich ungesehen aus dem Staub machen will, müsse er das jetzt machen. Er wollte mich dann noch hinhalten und sich ein Taxi rufen, damit er direkt ins Auto springen kann. Ich wartete also noch ein bisschen, bis ich meinen Nachbarn (Marc) vor der Tür hörte, diese aufmachte, ihm mein Handy gab und sagte er solle 911 anrufen.

Der versuchte mich erst mit seinem französichen Akzent zu beruhigen, so von wegen "Dude, be cool, everything's gonna be okay, just lock your door" und ich schnauz nur zurück "Nothing's gonna be okay, there's a black guy in my apartement with a fucking knife" Jetzt hatte auch er es kapiert und tat wie ihm befohlen ;)
Als ca. 2 min später auch schon die Polizei eintraf (wie sich danach herausstellte, hatte die Vermieterin schon davor die Polizei gerufen), stand ich mit dem Kerl im Treppenhaus, wo er nach seinem Taxi Ausschau hielt. Vier Polizisten bildeten die Vorhut, wovon 2 sich erst einmal um den Einbrecher kümmerten, sprich ihn an die Wand drückten und Handschellen anlegten. Die anderen zwei Polizisten fragten mich, ob noch andere fremde Personen in unserem Apartment wären, was ich verneinte. Als sie wissen wollten, ob sich jemand im Apartment gegenüber befindet würde und ich es nicht wusste, meinten sie, ich solle zurücktreten. In bester Hollywoodmanier stürmten sie anschließend die Wohnung mit gezogenen Waffen und arbeiteten sich von Zimmer zu Zimmer vor - kannte ich bis dato nur aus Film und Fernsehen (und Ego-Shootern). Ich stand währenddessen im Treppenhaus und dachte mir, so das ist doch jetzt ein Witz, wo ist die Kamera...

Long story short: es befanden sich keine weiteren Einbrecher im Gebäude, ich musste eine zweiseitige Aussage machen und 5 Polizeiwagen standen letztendlich vor unserem Haus.
Wie sich herausstellte, ist der Kerl auf der Flucht vor einem Rudel Gangmitglieder durch die offenstehende Haustür ins Haus gestürmt, glücklicherweise unbemerkt von den Verfolgern (sonst hätten die zumindest ihn wahrscheinlich in unserem Apartment glyncht) und in unsere offenstehende Wohnung hinein. Laut Einschätzung der Polizei handelte es sich wahrscheinlich um Gang-Rivalitäten und Drogen.


(Bild von unserem Balkon aus aufgenommen. Polizeit sichert Beweismaterial vom Hinterhof. Man beachte den Polizisten mit den Rohren in der Hand, die als Waffen eingesetzt werden sollten).
Die Moral von der Geschicht: Schließt eure Wohnungen ab!
So das war's. Was ein Tag. Am 25sten April dachte ich also: wird Zeit, dass du nach Hause kommst ;)
Aber zuvor galt es noch ein letztes Mal: Roadtrip!...

This is the end

Hallo lieber Blog,

lang lang ist's her. Ich weiß, ich habe dich sträflich vernachlässigt die letzten Wochen, aber ich hatte einfach keine Zeit oder schlichtweg keine Lust ;) Ich hoffe du vergibst mir noch einmal. Die nächsten Einträge werden auch die letzten sein. Kanada ist schon seit über einem Monat Geschichte, ich bin mittlerweile schon wieder in Rottenburg, Stuttgart, München, Freiburg und Augsburg gewesen; bin in der Zwischenzeit erfolgreich am Fuß operiert worden und humpel mir meinen Weg durch die deutschen Irrungen und Wirrungen, versuche einfach so langsam wieder Fuß zu fassen, was mir zusehens besser gelingt.
Ich mache hier bereits ein kleines Fazit: Kanada war suuuuper, aber in Deutschland ist's auch schön!
Also los gehts mit den Schilderungen der letzen ereignisreichen Montreal-Wochen...

Montag, 30. März 2009

Hockey Night in Canada!!!

Hey,

wie ich bereits geschrieben habe, bin ich am 24. März wieder in Montreal angekommen und eigentlich direkt weiter ins Bell Centre, wo die Montreal Canadiens (auch Habs genannt) gegen die Atlanta Thrashers gespielt haben. Die Canadiens sind Rekordchampion der NHL, leider liegen die besten Tage schon lange zurück (letzter Stanley Cup 1993...). Nichts desto trotz ist es nicht übertrieben, wenn ich sage, dass die Canadians hier heilig sind. Es gibt nichts wichtigeres als die Habs und nach einem wichtigen Sieg oder einer bitteren Niederlage zerstört ein wütender Mob auch ab und zu die Innenstadt (kein Scherz!).

Also hab ich es jetzt endlich auch mal ins Stadion geschafft, mit über 21 000 eines der größten der NHL. Alles was mit den Habs zu tun hat, ist sch**** teuer, angefangen vom Merchandising bis hin zu den Tickets. Ich habe 70 kan. Dollar gezahlt, was noch billig ist (umgerechnet grob 40 €).

Wir haben 6:3 gewonnen (nach 5 Niederlagen in Folgen)!!! Jeder Sieg ist seeeehr wichtig, Montreal liegt momentan auf Platz 8 der Eastern Conference. Wenn sie nur einen Platz abrutschen wars das mit den Playoffs...
Super Stimmung, super Spiel. Ich liebe Eishockey!!!!!!! GO HABS!


Sonntag, 29. März 2009

The Sunshine State




Wie bereits im letzten Post angekündigt, waren Daniel und ich von 16. bis 24. März in Florida. Losging's Montag morgens mit dem Greyhound von Montreal nach Burlington. Von Burlington zu fliegen ist um einiges billiger als von Montreal. Deshalb also erstmal mit dem Bus über die Grenze. Ach und wie ich amerikanische Grenzbeamte liebe. Man fühlt sich gleich so willkommen, wenn sich der nette Herr in Uniform vor einem gerade überlegt, ob er einen jetzt wirklich einreisen lassen soll. Grund des Ärgers: Er wollte Flugtickets oder zumindest die Itenary sehen. Beidess hatte ich nicht bei mir, da ich nicht im Besitz eines Druckers bin, zudem braucht man diese Dokumente nicht zum Einchecken. Mein Grenzbeamter fragt also den anderen, der meinen Bruder ohne jegliche Probleme gecheckt hat, was er davon hält. Der meinte, von ihm aus sei das kein Problem und mit großem Murren und in seiner übermäßigen Großmut erlaubte mir mein Officer letztendlich auch die Einreise... Mann Mann Mann... da hätte die Reise auch schon zu Ende sein können. Penner! Anyway, der Flug verlief dann zumindest ohne weitere Zwischenfälle und wir landeten sicher um ca 21 Uhr in Fort Lauderdale.

Als erstes mussten wir unser Mietauto besorgen, Full size car weil wir relativ viel Gepäck hatten und evtl. auch mal im Auto schlafen würden. Bei Alamo waren dann 2 Deutsche am Schalter, deren Englisch etwas rostig war. Die nette Mitarbeiterin bemerkte, dass wir auch Deutsche sind und fragte uns, ob wir helfen könnten. Klar, wir sind ja nette Zeitgenossen. Als wir dann an der Reihe waren und uns besagte Mitarbeiterin zu den Autos führte, meinte sie, dass sie uns für unsere Hilfe ein Upgrade geben würde, d.h. von Full size auf Premium. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir fuhren schließlich mit einem Cabrio aus der Garage!!! Wie cool ist das denn, wir konnten unser Glück kaum glauben :) Gleich Verdeck herunter gemacht und durch Miami richtung Key Largo, wo wir dann auch übernachteten. Wobei von "nächtigen" zu sprechen, heißt hier eher sich im Auto von Schnacken und anderem Geziefer fressen zu lassen. An Schlaf war also nicht zu denken und so entschieden wir, auf den Sonnenaufgang zu warten und dann bei Tageslicht weiter richtung Key West (dem südlichsten Punkt der USA) zu fahren. Aber wer hätte gedacht, dass die Sonne erst um halb 8 aufgedeht?! Selbst am Strand haben einen die Biester nicht in Ruhe gelassen. Egal, irgendwie ging die Sonne dann doch auf und der Sonnenaufgang entschädigte für die zahlreichen Stiche.

Am nächsten Morgen legten wir uns dann erst mal am Sombrero Strand (in Marathon) zum Schlafen. Sommer, Sonne, Meer... Herrlich! Das Beste an unserem Trip war wahrscheinlich die Fahrt nach Key West über die vielen kleinen Inseln, verbunden mit Brücken, rechts und links Meer. Und das ganze "oben ohne" ;)
In Key West ging es dann zuerst ins Hostel. Klugerweise hatten wir keine Reservierungen gemacht, ich höre meinen Bruder noch sagen "hatten wir letztes Jahr auch nicht gemacht und da waren wir zu zehnt!" Hmm, ausgebucht, war ja klar. Und da alle anderen Zimmer mindesten 150 $ pro Nacht ohne Steuern kosteten, entschieden wir uns die erste Nach lieber im Auto zu pennen und mit dem gesparten Geld Party zu machen. Aus der einen Nacht sind dann letztendlich fünf Nächte im Auto geworden, aber dafür haben wir ne Menge Geld gespart von dem wir dann immer schön Essen gehen konnten ;)
Den ersten Abend in Key West starteten wir dann mit einer All-you-can-drink Katamaran sunset Tour. Wolkenloser Himmel, Alkohol so viel man will und ein suuuper Sonnenuntergang. Einigermaßen angedüdelt gings danach von Bord und in das Nachtleben. Key West ist sehr liberal was das drinken angeht. Man darf wirklich in der Öffentlichkeit Alkohol drinken und die Polizei interessierts kein bisschen. Bin ich gar nicht mehr gewöhnt... Wie es der Zufall will war zudem noch St. Patrick's Day, also noch mehr los als eh schon.
Im nächsten Tag fuhren wir zum Bahia Honda Beach Park. Bester Strand auf der Serger Beach Tour 2009. Fast keine Menschenseele unterwegs, kristallklares Wasser, kleine Fische, große Fische, Einwadererkrebse, Muscheln etc pp.

Nächster Programmpunkt war die Westküste Floridas. Fort Myers um genauer zu sein. D.h. mit dem Auto durch die Everglades, was an sich auch kein großes Problem darstellt, man sollte nur möglichst wenige Stopps einlegen, wenn man noch ein bisschen Blut behalten möchte ;) Fort Myers ist ganz nett, aber verglichen mit Key West langweilig. Also entschlossen wir nach einer Nacht (einer unheimlichen, irgendwo in einem verlassenen Nationalpark, stockdunkel, am Strand komische Lichter, gruselig!) den Standort zu wechseln. Unsere Wahl viel auf Naples. Davor gings noch zu diversen Stränden. Napels ist eine Oase für reiche Rentner, aber noch langweiliger als Fort Myers... Deshalb zog es uns schon nachts weiter richtung Miami, wo unser Cousin Philipp uns ein Zimmer in einem Hotel gebucht hatte. Mit Bett und Dusche und allem. Wahnsinn!!! Mit Swimming- und Whirlpool darußen. Goosebumps....
Miami dann war wieder cool. Wobei wir uns hauptsächlich auf South Beach und den Ocean Drive konzentrierten. Und Seafood, yummi!!! Jeden Abend im selben Resaurant um die Ecke. Ich kannte den Ocean Drive ja eigentlich auch schon aus GTA Vice City ;)
Am letzten Tag wollten wir (eigentlich mehr ich und mein Bruder wurde gezwungen) eigentlich nochmal runter nach Key Largo fahren zum Korallenriffschnorcheln. Wurde aber leider wegen zu hohen Wellen abgesagt. Hohe Wellen in den Keys, what are the chances?!! Naja, kann man nix machen, also zur Abwechslung wieder Strandtag. Erst in Fort Lauderdale, dann auf Key Biscayne (was wirklich wie eine Oase aussieht). Das war der perfekte Abschluss, denn am nächsten Morgen musste ich dann leider wieder zurück nach Montreal. Es war wirklich scheeeee! Und zum Glück ist es mittlerweile auch nicht mehr so kalt hier. Ich kann den Sommer wirklich nicht mehr erwarten :))

Wie es jetzt weitergeht weiß ich nicht wirklich. Ich warte meine Kreditkartenrechnung noch ab und dann bin ich wahrsch so pleite, dass ich mir keine Trips mehr leisten werden kann, wobei es hier in Kanada noch so viel zu sehen gibt :/ Naja, ich kann mich nicht beklagen ich weiß...

Ciao!

Donnerstag, 5. März 2009

Livin it up in California

Hey,

uuuuuuuuuuuuuund weitergehts... Von 18. Februar bis 1. März war Fabian in Californien und mochte es dort sehr. Die ersten 5 Tage verbrachte er mit Anna und Hélène in San Francisco, was seiner Meinung nach einer der aufregendsten Städte der Welt ist (zumindest von denen, die er schon besucht hat). Sie wohnten dort in einem sagenumwobenen Hostel direkt an der Bucht mit Blick auf Alcatraz und die Golden Gate Bridge - für 24 Dollar pro Tag, inklusive Frühstück (Bagels, Waffeln, Orangensaft, Kaffee, Tee... yummi!).

San Francisco ist... besonders! Besser kann ich es wahrscheinlich nicht ausdrücken. Wer die amerikanische Mentalität nicht besonders schätzt, sollte mal an die Westküste und besonders nach SFC gehen. Die Menschen sind weltoffen, liberal, sehr nett, seeehr umweltbewusst (u. a. Bioläden an jeder Ecke). Die Stadt hat viele Parks, Strände, liegt direkt am Meer, die Berge sind nicht weit weg, das Wetter ist meistens warm (wir hatten um die 18° im Februar) - was will man mehr?!

Haight Ashbury, wo sich Ende der 60er die Hippies versammelten um ihren Summer of Love zu feiern, Castro, das in den 70ern Anlaufstelle und Zuflucht für viele diskrimierte Homosexuelle aus aller Welt war (ich empfehle den Film "Milk" an dieser Stelle)... fast jeder Stadtteil hat seine eigene, bedeutende Geschichte. Ich könnte hier weiterschwärmen aber eingentlich steht unter dem Strich nur eines: Ich liebe diese Stadt. Unvergleichlich, v.a. nicht mit den Metropolen im Osten. Hach... Ich hoffe ich schaffe es noch einmal dort hin, während meiner Zeit hier!

Nach 5 Tagen schnappten wir uns ein Mietwagen und begaben uns auf den Weg nach Los Angeles, was grob geschätzt ungefähr 500 km entfernt ist. Highway 1, direkt am Meer entlang. Rechts der Pazifik, links die Berge und Nationalparks. Atemberaubend! Ich habe so viele Bilder gemacht... Unterwegs machten wir kurz Halt in Santa Cruz und Monterey. Wir haben sogar den Pfeiffer Beach gefunden, einer der schönsten Strände in der Region, weil relativ unbekannt und nicht ausgeschildert. Mit Hilfe der Einheimischen gings dann über einen, ich würde es eher als Trampelpfad bezeichnen, hinunter zum Strand. Wow, außer 2 Anglern waren wir die einzigen (es war auch sehr früh am Morgen). Der einzige Haken an unserer Reise war, dass ich gerne mehr Zeit für den Highway 1 gehabt hätte, aber naja, das nächste Mal dann.

Los Angeles fand ich im Vergleich zu SFC eher lahm. Zu groß, zu viele Obdachlose zu amerikanisch. Aber Venice Beach, an dessen Promenade sich unser Hostel befand,war trotzdem sehr schön, toller Strand. Noch wärmer, sonnig. Ich denke Frühling ist die beste Jahreszeit für California. Es ist nicht zu heiß, alles ist grün und voll im Saft, obwohl das Wasser arschkalt ist. Hollywood, Walk of Fame, Getty Meseum (faszinierend!), dann gings auch schon mit dem Greyhound weiter nach San Diego, wo wir bei Annas Kumpel Jan unterkommen konnten.
In San Diego haben wir uns dann den Park angesehen und sind sonst größtenteils nur an den Stränden rumgehangen, was wir davor aus zeitgründen nicht groß geschafft hatten. 25° ist für eine geschundene Seele in Kanada ein Segen mmmhm. Leider gings dann auch schon nach nicht mal ganz 3 Tagen in San Diego wieder zurück ins -9° kalte Montreal brrrrrrrrrr... Vergessen werd ich den Trip aber nie, das war bisher definitiv das Highlight. Mal schauen wie sich Florida so schlägt, in 11 Tagen gehts los YAY!!!

Ich hoffe euch allen gehts gut! Bis bald!

Montag, 2. Februar 2009

SO wird Schnee geräumt...

Québec Ville

Bonjour mes amis,

und weitergehts! Letztes Wochenende haben wir eines der heißesten (nicht im wörtlichen Sinne verstehen) Events Quebecs besucht - Crashed Ice. Ich habe bereits im letzten Eintrag ein kurzes Video verlinkt, falls ihr das nicht gesehen habt, gibts hier noch eins von Spiegel online. Das Prinzip: Jeweils vier Rennfahrer, die aussehen wie Eishockeyspieler (und das auch meistens sind), rasen wie die Berserker eine 400 m lange und z. T. extrem steile Buckelpiste mit Sprüngen und Kurven herunter, ohne Rücksicht auf Verluste - und das Ganze quer durch Quebecs Altstadt.

But first things first. Am Freitag vormittag ging es also mit unserem Mietwagen los, mit an Bord Michael (alias der Schluchtenscheißer), Reiner, Marc und ich (alias der Piefke). Michael ist 27 was sich als sehr nützlich erwies, weil das Auto erheblich weniger an Versicherung kostet - nebenbei ist er auch noch ein netter Kerl (obwohl Ösi ;) aber damit genug gepiesackt). Nach etwa zweieinhalb Stunden hatten wir unser Ziel erreicht. Mein erster Eindruck von Quebec: Super! Schöne, verwinkelte Altstadt mit europäischen Flair und einem tollen Schloss (das eigentlich ein Hotel ist), das über der Stadt thront. Amerikaner gehen Gerüchten nach nach Quebec, wenn sie Europa sehen wollen, aber nicht so viel Kohle ausgeben wollen. HAHA, die Amis... Egal, Zimmer bezogen, Gepäck verstaut, Auto geparkt und dann ging es - wie sich für eine schöne Stadt gehört - erst mal in eine.... wait for it.... exactly, in eine Kneipe LOL. Erst einmal ein bisschen aufwärmen mit einem Groc in einer schnuggeligen Umgebung.

Danach erst mal die Stadt erkunden, bei einer saumäßigen Kälte... Das war allerdings noch eher etwas Ziellos und die tiefen Temperaturen trieben uns relativ zügig wieder in eine.... genau!... Kneipe, besser gesagt, einen Irish Pub. Nachdem wir uns mit diversen Guiness wieder auf Betriebstemperaturen bringen konnten, stürzten wir uns erneutunerschrocken auf die Straßen Quebecs, da wir uns mit Eva, einer Augsburger Kommilitonin, die momentan in Quebec wohnt, verabredet hatten. Da es so kalt war meinte sie zu unserem größten Unmut, wir sollten doch am besten in eine Studenten.... KNEIPE gehen, wo man uns im Verlauf des Abends den ein oder anderen Pitcher kredenzte. Eva führte uns danach weiter auf Quebecs Partymeile (Name vergessen), auf der wir dann in (nein, keine Kneipe) einer Art Bar die Feiertauglichkeit der Quebecois eindrucksvoll miterleben konnten. Prost und im Schneesturm zurück zum Hostel, yay!!!


Neuer Tag, neues Glück! Getreu diesem Mottos brachen wir frohen Mutes auf, um der Kälte, diesmal noch eisiger als am Vortag, zu trotzen. Dies klappte den Umständen entsprechend: 3 Paar Socken, 2 Hosen, 2 T-Shirts, 1 dicker Pullover, 2 Mützen, und eine super Winterjacke - waren am Ende doch nicht genug! Naja, es ging eigentlich tagsüber als wir die Stadt erkundeten. Richtig hart wurde es als ich ein vermeindlich tolles Foto aus einem noch tolleren Winkel knipsen wollte und ihr ahnt es - schwups lag ich auf dem Hosenboden inklusive kurzzeitigen Verlusts meiner Mütze, auf dem Hochplateau, bei ordentlich Wind und ungefähr -30°... Man bekommt schon kurz etwas Angst, wenn man merkt, dass einem die Lippen zufrieren, man kein Gefühl mehr in den Finger mehr hat (ich musste ja schließlich ein Foto knipsen, was mit Handschuhen nicht geht) und die Weggefährten unbekümmert und ohne davon Kenntnis genommen zu haben fröhlich weitermarschierend.

Nichts desto trotz hab ich es irgendwie überlebt (ach ja so ein bisschen darf man ja mal übertreiben!) und wir hielten auch bis zum Rennen durch, was einfach nur geil war! Es war von den Temperaturen eig auch auszuhalten, wenn man nicht aufhörte sich zu bewegen (meist in Form von Tanzen). Super Atmosphäre, tolle Beläuchtung, spannende, umkämpfte Rennen - was will man mehr?? Okay ein paar Grad mehr hätten es schon sein können, aber es hat doch auch etwas romantisch Verträumtes an sich, wenn aus dem Dixiklo die Wärme herausqualmt ;) Abends wieder weiter nette Bars und ein adäquater Rausch....

Am nächsten Tag machten wir uns wieder auf dem Weg nach Montreal, nicht ohne aber noch einen Stop bei den Chutes Montmorency, also Quebecs berühmten Wasserfall, einzulegen. Dieser ist übrigens um einiges höher als die Niagara-Fälle und im Winter fast komplett zugefroren, was natürlich zu herrlichen Eisgebilden führt. Nächster Halt war die Stadt Trois-Rivières, die jedoch nicht soooo spektakulär war, wobei der Subway dort doch erwähnenswert ist...

Also, lange Rede, kurzer Sinn - tolles Wochenende, super Stadt, krasses Rennen, schöne Wasserfälle usw... Empfehlendswert! 5 Sterne xxxxx

A bientôt!

Bisou!!